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Los 66

Der berühmte Dharmatala, Reisebegleiter der 16 Arhats auf Reisen

Schätzpreis:

11.000 € - 16.000 €

Zuschlagspreis:

Beschreibung:

Tibet, frühes 17. Jh.
68 x 50,5 cm
Feine Malerei in Tempera, mit reichlich Gold, auf Baumwollgewebe. Diese bedeutende Malerei zeigt die Darstellung des Dharmatala als Begleiter der sechzehn Arhats unterwegs. In Theorie des tibetischen Buddhismus gilt er als Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshvara. Dharmatala hat den Blick auf den in einer Wolke erscheinenden transzendenten Buddha Amitabha gerichtet. Da wilde Tiere die Schar der Weisen bedrohen, hat Dharmatala mit der Wunderkraft die einem Heiligen eigen ist, einen Tiger zum Schutz geschaffen, der an seiner Seite ruht und der andere Tiere fernhält. Die Kiepe mit den heiligen Büchern hat er während der Marschpause abgestellt. Er wird als freiwilliger, sich aufopfernder Diener der sechzehn Arhats aufgefaßt, der ihnen mit dem Yakhaarwedel Kühlung fächelt, sie aus der Wasserflasche erfrischt und ihnen auf der Rückentrage die Bücher trägt, die noch besonders durch einen Schirm geschützt sind. Er rastet auf einem Bein, das andere ist angebeugt, auf einer grünen Matte inmitten einer chinesischen Landschaft mit Hügeln, Bäumen und einem kleinen blauen See, aus dem aufgeblühte Päonienblüten emporsprießen. Er trägt seidene Kleider in verschiedenen Farben mit goldenen Blumenmustern, und die Bordüren seiner Gewänder sind mit feinen goldenen Ornamenten verziert. Einen kostbaren goldenen Mantel trägt er über seine Schultern gelegt, der mit einem orangefarbenen Tuch zusammengehalten wird und der gleichzeitig sein Büchergestell am Körper festhält. Die Dharmatala-Legende enthält Elemente aus dem Leben des Mönchs Xuanzang (ca. 602-664), der von 629 bis 645 Indien zu Fuß besuchte, um Kopien der heiligen Bücher aus dem Land ihres Ursprungs nach China zu holen. Sein Aufenthaltsort war zeitweilig in der großen Wildganspagode in Xi‘an. Auch er wird in der chinesischen Kunst stets mit der Büchertrage abgebildet. Im oberen Bereich erscheinen Buddhas die inschriftlich in goldenen Buchstaben benannt sind. Rechts von Dharmatala kniet Acala von weißer Körperfarbe, mit dem Schwert in seiner rechten Hand, links hält er ein Vajraseil. Im irdischen Bereich erscheinen prächtig in kostbare Gewänder gekleidet zwei der insgesamt vier Weltenhüter. Der kosmologischen Ordnung folgend herrscht der weiße Dhrtarashtra (l) im Osten. Als Attribut hält er eine Mandoline und ist Herr über die Gandharvas - das sind himmlische Musikanten. Vaishravana (r) ist der Beschützer des Nordens und von ikonographisch gelber Farbe. Hier sind beide Dharmaschützer, aus besonderer Wertschätzung, in goldener Farbe dargestellt. Man erkennt Vaishravana an der juwelenspeienden Ratte die er in seiner linken Hand hält. Des Weiteren hält er einen Ehrenschirm.
Alte österreichische Privatsammlung, in den 1990er Jahren erworben
Vgl. Paradise and Plumage, Chinese Connections in Tibetan Art Painting, by Bob Linrothe; Rubin Museum of Art; Serindia Publications, Chicago, 2002
Berieben, kleinere Alterssch.